Sprachmittlung - Mediation im Fremdsprachenunterricht: Kompetenz und Bildungsziel
DOI:
https://doi.org/10.55393/babylonia.v3i1.36Keywords:
Sprachmittlung, GeRAbstract
Der GeR des Jahres 2001 (Europarat 2001) war ein Initialmoment für eine neuerliche Reflexion und Integration sprachmittelnder Aktivitäten in den Fremdsprachenunterricht, doch war das dort zugrunde gelegte Konstrukt aus heutiger Perspektive eher rudimentär. Gleichwohl stellt der GeR „Mediation“ als vierten und komplexesten Modus kommunikativer Sprachaktivitäten neben Rezeption, Produktion und Interaktion (Europarat 2001, 25f.). Schulpraxis, Bildungsadministration und Fremdsprachenforschung haben in den etwa 15 vergangenen Jahren zahlreiche Ansätze der Entwicklung und Evaluation von Sprachmittlungskompetenz vorgelegt. Durch die Veröffentlichung des Companion Volume zum GeR im Jahr 2018 (Europarat 2018), in dem der „Mediation“ große Bedeutung beigemessen wird, ist Sprachmittlung – Mediation europaweit und darüber hinaus erneut und spürbar ins Bewusstsein der Fremdsprachendidaktik und Schulentwicklung gerückt worden. Nun ist das Konzept „Mediation“ im Companion Volume so weit gefasst, dass sich die Frage stellt, inwieweit es in unterrichtlichen Aktivitäten des Fremdsprachenunterrichts und in ihrer Evaluation überhaupt erfasst werden kann oder inwieweit es sich nicht um ein übergeordnetes, fächerübergreifend zu denkendes Bildungsziel handelt – und wie sich Bildungssysteme verhalten sollen, die den GeR zum Anlass genommen hatten, Sprachmittlung vor allem als sinngemäße Übertragung von Texten aus einer Sprache in eine andere Sprache zu operationalisieren (vgl. z.B. DGFF 2018, Reimann 2019). Der Beitrag wird vor diesem Hintergrund 1.) das Konstrukt Sprachmittlung im GeR des Jahres 2001 rekapitulieren und exemplarisch seine Operationalisierung im deutschen Bildungskontext der vergangenen zwei Jahrzehnte vorstellen, 2.) Konstrukt, Skalen und Deskriptoren im neuen Referenzrahmen des Jahres 2018 vorstellen, 3.) diese vor dem Hintergrund bisher etablierter Operationalisierungen reflektieren und 4.) Anregungen für ein erweitertes Mediationskonzept in der Praxis des schulischen Fremdsprachenunterricht geben, wie sie sich aus dem Companion Volume ergeben können.
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