Editorial
Schlagworte:
VariationAbstract
Zum Frühlingsbeginn des Jahres 2024 werden sich Spaziergänger in vielen Schweizer Städten über den Anblick von Wildkräutern und bunten Blumen wundern, die auf ehemals gepflegten Grünflächen wachsen.
In den letzten Jahren sind Parks mit englischem Rasen und sorgfältig angelegten Blumenbeeten oft wilderen und natürlichen Flächen gewichen: den Blumenwiesen in der Stadt. Diese bunten Flächen gewinnen in unseren städtischen Umgebungen immer mehr an Boden und tragen in vielfacher Hinsicht zur biologischen Vielfalt bei.
In dieser Ausgabe von Babylonia geht es natürlich nicht um die biologische Vielfalt als solche (und auch nicht um die sprachliche Ökologie), aber die Parallele zu den Bemühungen, der Vielfalt und Variation im Sprachunterricht Rechnung zu tragen, ist offensichtlich. Das Heft versucht, eine weniger vereinheitlichende und in diesem Sinn natürlichere Perspektive auf Sprachen und Dialekte in Lehr- und lernsituationen aufzuzeigen, in denen starre Normen und einheitliche Ansätze einer wachsenden Anerkennung der sprachlichen Vielfalt weichen.
Aber Vorsicht: Anders als in den Städten bedeutet diese Aufmerksamkeit kein pädagogisches "Laissez-faire": Im Gegenteil, wie viele Beiträge in dieser Ausgabe zeigen, ist ein reflektierter pädagogischer Umgang mit der sprachlichen Vielfalt (in Bezug auf Repertoires, Fertigkeiten, Register usw.) unerlässlich.
Zu einem Zeitpunkt, an dem die Schweiz vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen ihrer Klimapolitik kritisiert wurde, überlassen wir es Ihnen, die Initiativen aus der Schweiz, Frankreich, Italien, Spanien und China zur Arbeit mit der sprachlichen Vielfalt im Sprachunterricht zu beurteilen.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre!
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