Sind Kinder, die zu Hause mit mehreren Sprachen aufwachsen, stärker gefährdet, eine Dyslexie zu entwickeln?

Autor/innen

  • Agnes Witko Université Claude Bernard Lyon1

DOI:

https://doi.org/10.55393/babylonia.v3i.430

Schlagworte:

apprentissage naturel - prédicteurs - langage académique

Abstract

Zwischen September und Dezember 2023 sammelte Babylonia Fragen von Eltern zur Sprachentwicklung ihrer Kinder. Dieser Artikel zielt darauf ab, die folgende Frage zu beantworten:

Sind Kinder, die zu Hause mit mehreren Sprachen aufwachsen, stärker gefährdet, eine Dyslexie zu entwickeln?

[Zusammenfassung erstellt von Claude-3-Haiku-200k – für eine vollständige Antwort verweisen wir die Leser auf den französischen Artikel im PDF-Format]

Dieser Artikel untersucht, ob Kinder, die zu Hause mit mehreren Sprachen aufwachsen, ein höheres Risiko haben, eine Dyslexie zu entwickeln.

Verschiedene Faktoren beeinflussen den Erwerb von Bilingualismus bei Kindern, wie das Alter, in dem sie mit den Sprachen in Kontakt kommen, der Grad der Exposition gegenüber beiden Sprachen und der sozioökonomische Kontext. Diese individuellen Unterschiede sind entscheidend zu berücksichtigen.

Beim Erlernen des Lesens spielen die Eigenschaften der Schriftsysteme der beteiligten Sprachen eine wichtige Rolle. Für alphabetische Sprachen sind phonologische Bewusstheit und schnelles Benennen entscheidend. Bei nicht-alphabetischen Sprachen wie Chinesisch sind hingegen visuo-attentionale und visuo-motorische Fähigkeiten von Bedeutung.

Die Forschung zeigt, dass bei angemessener Sprachumgebung und pädagogischem Kontext die Lesekompetenz bei einsprachigen und simultan zweisprachigen Kindern vergleichbar ist. Bei sequenziell zweisprachigen Kindern erleichtert der Transfer phonologischer Fähigkeiten von einer Sprache zur anderen den Lernprozess.

Allerdings können bestimmte Risikofaktoren bei manchen zweisprachigen Kindern zusammenkommen, wie ein unausgeglichenes sequenzielles Sprachlernen, Sprachen mit sehr unterschiedlichen Schriftsystemen oder ein niedriges sozioökonomisches Niveau. In solchen Fällen ist eine gründliche Untersuchung durch einen Logopäden, der auf Bilingualismus spezialisiert ist, notwendig.

Abschließend lässt sich sagen, dass Bilingualismus an sich kein Risikofaktor für Dyslexie ist. Es ist vielmehr die Kombination aus individuellen, sprachlichen und umweltbezogenen Faktoren, die die Herausforderungen bestimmt, denen zweisprachige Kinder beim Lesenlernen begegnen können.

Veröffentlicht

2024-12-12

Zitationsvorschlag

Witko, A. (2024). Sind Kinder, die zu Hause mit mehreren Sprachen aufwachsen, stärker gefährdet, eine Dyslexie zu entwickeln?. Babylonia Journal of Language Education, 3, 34–37. https://doi.org/10.55393/babylonia.v3i.430