Editorial

Autor/innen

  • Redaktion von Babylonia

DOI:

https://doi.org/10.55393/babylonia.v2i.161

Schlagworte:

Kinder mit spezifischen Bedürfnissen, Inklusion, Soziale Gerechtigkeit

Abstract

Das Jahr 2021 ist für Babylonia eine Gelegenheit der Reflexion über Prozesse der Inklusion und Exklusion durch Sprache und - in manchen Fällen - durch die Schule.

Dieses Thema ist in der ersten und letzten Ausgabe dieses Jahres (Soziale Gerechtigkeit im Fremdsprachenunterricht und Die Repräsentation
von Frauen: Sprache, Kommunikation, Didaktik) besonders evident, hat aber auch in dieser Ausgabe seien Platz.

Indem wir uns für Kinder mit spezifischen Bedürfnissen interessieren, öffnen wir die Büchse der Pandora der individuellen Unterschiede und
unserer Fähigkeit auf diese zu einzugehen. Und dies in einem Schulsystem, das nach wie vor allzu häufig von der Überzeugung geprägt ist, dass Motivation
und Sprachkontakt genügen, damit die Lernenden Fremdsprachen wie Schwämme aufsaugen und in ihr sprachliches Repertoire integrieren. Eine der wichtigsten Schlussfolgerungen aus den Beiträgen in dieser Ausgabe ist jedoch, dass Schüler:innen mit Lernschwierigkeiten vor allem Erklärungen, Regeln, Übungen zur Wiederholung und lernförderliche Routinen benötigen.

Wenn Joe Biden seinen persönlichen Kampf gegen das Stottern zum Argument im Wahlkampf macht, vergessen wir allzu leicht, dass Schwierigkeiten
mit der Sprache für viele Menschen mit anderen Problematiken sozialer, emotionaler oder stressbedingter Natur verbunden sind, die dieses Jahr durch die Einsamkeit des Fernunterrichts noch verstärkt wurden.

Wir hoffen, dass wir mit dieser Ausgabe Denkanstösse zu den Erwartungen geben, die Schule und Gesellschaft an Schüler:innen stellen, denen das Lernen nicht leicht fällt und die manchmal auch nicht auf ein familiäre oder soziale Umfeld zählen können, dass ihnen helfen würde Lernrückstände aufzuholen; wir hoffen gerade auch in diesem sehr sensiblen Bereich einige konkrete Anregungen geben zu können.

In dieser Hinsicht möchten wir allen Lehrer:innen, Logopäd:innen und Psycholog:innen danken, die sich so gut sie können auf diese Kinder einlassen
und ihre individuellen Unterschiede berücksichtigen, um ihnen die Zeit, die Routinen und die Erklärungen zu geben, die sie benötigen.

Wir wünschen Ihnen eine Lektüre voller Entdeckungen und einen guten Start ins Schuljahr 2021-2022.

Ihr Redaktionsteam

Veröffentlicht

2021-08-25

Zitationsvorschlag

Rédaction de Babylonia. (2021). Editorial. Babylonia Multilingual Journal of Language Education, 2, 6–7. https://doi.org/10.55393/babylonia.v2i.161

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